Geborgen sein im Ungewissen
Geborgen sein im Ungewissen
Unsere (Schein-)Welt, in der nichts so ist wie es scheint, verändert sich. Die (unechte) Matrix unserer 3-D-Weltenbühne wird immer fadenscheiniger. Bekanntlich ist nichts so beständig, wie der Wandel. Und uns dämmert allmählich, dass auch niemand wirklich weiß, wie und wann der Verwandlungsprozess und Dimensionswechsel unserer Mutter-Erde geschehen wird. Das ist neu. Neu im Prozess und neu in der Erfahrung für unser menschliches Erleben. Gleichzeitig ist das Nicht-Wissen und die Unsicherheit eigentlich nichts Neues. Leben war schon immer unsicher, nur rückt die Ungewissheit in dieser Zeit des Wandels leichter ins Bewusstsein.
Wie können wir aus irdischer Sicht innere Sicherheit, Geborgenheit, Orientierung und Sinn mitten in der Ungewissheit finden, anstatt hektisch oder ängstlich nach einer Sicherheit zu suchen, die noch nie wirklich existiert hat? Wir suchen nicht. Wir finden. Wir finden einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit in uns. Wir finden den Ort der Liebe und des Lichtes in uns, was wir auch sind und von jeher waren. Und dieses Licht, unser inneres Leuchten kann uns gleichsam Kraft, Halt und eine Neu-Orientierung schenken.
Pablo Picasso hat passend dazu wundervolle und weise Worte gefunden, die sich sehr in der heutigen Zeitqualität widerspiegeln:
Ich suche nicht, ich finde
„Suchen ist, wenn man von alten Dingen ausgeht und im Neuen das bereits Bekannte wiederfindet.
Finden ist etwas völlig Neues, neu auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer.
Die Ungewissheit solcher Wagnisse können nur jene auf sich nehmen, die im Ungeborgenen sich geborgen wissen, die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden, die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen, die sich vom Ziel ziehen lassen und nicht menschlich beschränkt und eingeengt das Ziel bestimmen.
Das Offen-Sein für jede neue Erkenntnis, für jedes neue Erlebnis, im Außen und Innen. Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen, der in aller Angst des Loslassens doch die Gnade des Gehaltenseins im Offenbarwerden neuer Möglichkeiten zulässt.“
– Pablo Picasso –
Eine mitfühlende Achtsamkeitspraxis hilft uns, inmitten der Unsicherheit und der Unvollkommenheit des Lebens einen Raum voller Stille, Ruhe und Schutz in uns selbst zu finden, der uns gleichsam einen Sinn und eine Neu-Orientierung schenkt. Wir können mit uns in den Kontakt kommen und lernen, dem steten Wandel und der Unvollkommenheit des Lebens mit mehr Gelassenheit, Zuversicht und Lebensfreude zu begegnen – innerlich ruhend und ausgeglichen.
Diese Gelassenheit ist die Geräumigkeit von unserem liebenden Herzen und weisen Geist, die den Rahmen für die unbegrenzte Natur von Freundlichkeit, liebender Güte, Mitgefühl und Mitfreude bietet. Diese ruhige Ausgeglichenheit erlaubt es uns, auf den Wellen unserer Erfahrungen zu reiten, ohne uns in unseren Reaktionen zu verlieren. Diesen Raum der ausgleichenden Kräfte können wir in uns selbst – im reinen Sein unserer Wesensnatur – finden und kultivieren.
Mit der Kraft der Stille, der Magie des Augenblicks und der heilenden Energie der Achtsamkeits- und Mitgefühlspraxis können wir diesen Raum der Geborgenheit und Sicherheit in uns finden. Wir entdecken und erleben uns selbst neu und finden heraus, was es braucht, um uns selbst zu nähren und auch mit allen anderen Lebewesen liebevoll verbunden zu sein.
„Rein im Herzen
gehen wir durch die Welt
bezaubert
von allem, was uns umgibt.
Immer suchen wir
und vergessen, das wir schon sind, was wir suchen.“
– Rumi –