Gut und mitfühlend für dich da sein

Gut & mitfühlend für Dich da sein

GUT UND MITFÜHLEND FÜR DICH DA SEIN.
SEI DU SELBST DAS LICHT, DAS DIR DEINEN LEBENSWEG ERLEUCHTET!
SCHAFFE DIR BEGEGNUNGEN, DIE ZU EINER ERHELLENDEN ERFAHRUNG WERDEN!

Das Gasthaus

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.
Freude, Depression und Niedertracht –
Auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit
kommt als unverhoffter Besucher.
Begrüße und bewirte sie alle!
Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist,
die gewaltsam Dein Haus
seiner Möbel entledigt.
Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll,
vielleicht reinigt er Dich ja
für neue Wonnen.
Dem dunkle Gedanken, der Scham, der Bosheit –
Begegne ihnen lachend an der Tür
und lade sie zu Dir ein.
Sei dankbar für jeden, der kommt,
denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden
aus einer anderen Welt.

Rumi (persischer Dichter & Mystiker, 1207-1273)

Die Meditationspraxis kann zu einem Licht werden, das unseren INNEREN RAUM erleuchtet. Der Schlüssel hierfür liegt in der Bereitschaft, klar zu sehen, wer wir sind und was wir tun. Und er liegt in der Sanftheit und Freund­lichkeit dem gegenüber, was wir dabei entdecken. Für eine solche innere Klarheit und tiefe Akzep­tanz bedarf es des Mit­gefühls mit uns selbst und der Fähigkeit, liebevoll, ver­ständ­nis­voll und sanft mit dem umzugehen, was wir wahr­nehmen.

Indem wir uns darin üben, unsere Schwie­rig­keiten und Probleme mit Klarheit, liebe­voller Zuwen­dung und Groß­her­zig­keit zu betrachten, öffnen wir einen RAUM in uns. Wir fühlen uns nicht länger von der Welt abge­schnitten und getrennt, sondern als leben­diger und integrierter Teil mit dieser verbunden. Und in diesem RAUM ist es uns möglich, alles und jeden achtsam, offen, freundlich und annehmend zu empfangen und uns dabei mitfühlend und liebevoll selbst zu begegnen. Hier schaffen wir den RAUM zu wahrer SELBST­­ER­KENNTIS und ENT­WICK­LUNG:

Wir können destruktive Verhaltens­muster erkennen und sie behutsam auflösen. Wir können inneren Quäl­geistern (Kritikern, Antreibern, Glaubens­sätzen, Konzepten und Ein­stellungen) auf die Spur kommen und in neue ent­wick­lungs­för­dern­de, gesunde und neue Sicht­weisen umwandeln. Wir können Narben, tiefe Risse oder Wunden aufspüren und heilen. Wir sind in der Lage, inneren Wide­rstände, Ängsten oder schmerz­haften Emo­tionen gelassen zu begegnen, uns nicht mit ihnen zu iden­tifi­zieren, sondern in einer mit­füh­lenden und gesunden Qualität mit ihnen zu sein und sie zu trans­formieren, so dass wir inner­lich beschenkt werden und wachsen können.

Achtsamer Umgang mit emotional schwierigen Situationen

Aufmerksam wahrnehmen, ohne sich zu identifizieren:

Die Fähigkeit, auf­merksam wahr­zunehmen, achtzugeben und zu beobachten, ist weder der gedanklichen Ebene noch dem Körper und seinem Nerven­system alleine zuzuordnen. Es ist eine seelisch-leibliche Fähigkeit, die uns innerlich beweglich hält, die RAUM schafft, Verschie­denes sorgfältig abzuwägen, um uns dann für das jeweils stimmige Verhalten und Handeln zu ent­scheiden. Achtsames, freund­liches und liebe­volles Wahr­nehmen braucht keine besonderen Voraus­setzungen, lediglich die innere Bereit­schaft, sich immer wieder mit all den zur Verfügung stehenden Sinnen dem bewussten Wahr­nehmen zuzuwenden.

Aufmerk­sames Wahr­nehmen ermöglicht es, die drei Ebenen – senso­rische Empfin­dungen, Gefühle und Gedanken – stetig von­ein­ander zu trennen und wieder mit­ein­ander zu verbinden, ohne sich mit einer Ebene ganz zu iden­tifi­zieren oder unbedacht zu handeln.

 

Warum wir in emotional intensiven Situationen vorerst nicht handeln sollten:

Ein automatisch einsetzendes Handeln ist in den meisten Situationen nicht angemessen. Emotional schwierige Situationen sind intensiv und entwickeln eine Dynamik, die uns oft überfordert. Wir handeln dann sofort, weil wir die Schwierigkeiten auflösen möchten. In der Aktivität kann sich unsere Unruhe ausdrücken und wir lenken uns einen Moment von den unangenehmen Gefühlen ab. Oft entstehen aber durch überstürztes Handeln neue Schwierigkeiten. Wenn wir achtsam sind, so merken wir, ob unsere Aktivität der Situation angemessen ist oder ob wir uns dadurch nur von den negativen Gefühlen ablenken und innerlich beruhigen wollen. Die oszillierende Aufmerksamkeit hilft uns, innerlich Spielraum zu behalten, uns selbst freundlich zu beobachten und respekt- und ver­ant­wor­tungs­voll unser Verhalten zu lenken. IM FRIEDENSFLUSS DER ACHT­SAM­KEIT erfahren wir uns als selbst­bewusster, kompetenter und souveräner, weil wir von den Gedanken nicht gefangen, von den Gefühlen nicht über­schwemmt und von den Empfin­dungen nicht über­wältigt werden. Dadurch sind wir nicht etwa distan­ziert, sondern empfäng­licher, verbundener und anwesender.

 

Warum wir in emotional intensiven Situa­tionen auf unseren Körper achten sollten:

Nicht wertende Körper­wahr­neh­mung verbindet uns mit der Gegenwart und der unmittelbaren Umgebung. Dadurch können wir Gefühle und Gedanken trotz ihrer flüchtigen und wuchernden Qualität im Konkreten verankern. Was spontan uferlos erscheint, wird so fassbar und leichter zu bewältigen. Wenn wir unsere Körper­wahr­neh­mung erkunden und stärken, können wir uns entlasten, weil wir so neben den tobenden Gefühlen und dräng­enden Gedanken eine neutrale Wahr­nehmungs­ebene schaffen.

Die Körperwahrnehmung bildet – bildlich gesprochen – eine Schale, worin die Gefühle und Gedanken sich bewegen oder gar toben dürfen. Die Schale ruht in der Gegenwart und behält den Bezug zur konkreten Umgebung. Eine neutrale Wahrnehmungsebene hilft uns, in jeder Situation innezuhalten, wahrzunehmen und Veränderungen zu beobachten. Sobald es uns mit der Aufmerksamkeit zu sehr ins Innere der Schale zieht, achten wir wieder auf neutrale körperliche Empfindungen. Das heißt: Sobald wir beginnen, uns mit den Gefühlen und Gedanken zu identifizieren, nehmen wir durch den Kontakt zum Körper innerlich wieder etwas Abstand.